Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt Brigitte Zypries auf Informationsbesuch bei MT Aerospace in Augsburg

Intensive Information stand auf dem Programm, als heute die Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung, Brigitte Zypries, den Hauptstandort der MT Aerospace AG in Augsburg besuchte.

Augsburg, 29. April 2014 – Intensive Information stand auf dem Programm, als heute die Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung, Brigitte Zypries, den Hauptstandort der MT Aerospace AG in Augsburg besuchte. Die Staatssekretärin, bei der die Linien der deutschen Raumfahrtpolitik aus den verschiedenen Resorts zusammenlaufen und die gegenüber der Europäischen Raumfahrtagentur ESA die politische Stimme Deutschlands ist, hatte gegenüber der Unternehmensführung den Wunsch geäußert, den Standort, der die größte deutsche Wertschöpfung im europäischen Trägerprogramm realisiert, vor Ort kennen zu lernen.

Neben der betriebswirtschaftlich und technologisch bedeutenden Produktion von Booster-Gehäusen für die ARIANE 5-Trägerrakete fertigt das zur deutschen OHB Gruppe gehörende Unternehmen komplexe Leichtbau-Strukturen und Tanks für die Luft- und Raumfahrt, insbesondere für die europäische ARIANE 5-Trägerrakete, für beinahe die gesamte Airbus-Flotte, für Raumfahrzeuge wie das European Service Module und für Satelliten. In Summe kommen heute rund 10% der Wertschöpfung eines Ariane 5 Starts von dem Augsburger Unternehmen, das auch größter Shareholder außerhalb Frankreichs an Arianespace ist. Arianespace ist für die Vermarktung und den Start der Ariane-Träger verantwortlich.

Die MT Aerospace AG hat in den letzten Jahren massive Anstrengungen unternommen, die Wettbewerbsfähigkeit durch die Einführung von Kohlefaserverbund-Werkstoffen und neuen Fertigungsverfahren in der Raumfahrt voran zu bringen.

Auf diese Zielsetzung wies der Vorstandsvorsitzende der MT Aerospace Hans Steininger schon bei seiner Begrüßung hin: „Sie besuchen mit uns heute die Raumfahrtabteilung der Leichtbau Cluster Region Augsburg. Wir sind hier am richtigen Ort. Für die nächste Generation europäischer Träger bieten wir von Augsburg Booster in Kohlefaser an. Wenn wir die Gelegenheit erhalten, werden wir beweisen, dass wir in Qualität und in Kosten in Europa keine Konkurrenz zu scheuen brauchen.“

Bei einem ausgedehnten Rundgang durch Fertigung und Entwicklung konnte sich Frau Zypries ein umfassendes Bild davon machen, was die Mitarbeiter der MT Aerospace leisten, welches Know-How über Fertigung und Technologie in der Mannschaft steckt und welch attraktiven Arbeitsplätze die Trägerindustrie bieten kann.

Besonders interessiert zeigte sich die Staatssekretärin in den Diskussionen, wenn es um die Perspektiven der europäischen Trägerindustrie ging. Das Thema steht für sie ganz aktuell auf der Agenda. Die ESA betreibt auf der Basis der Beschlüsse der letzten ESA Ministerkonferenz in den letzten Monaten intensiv den Einstieg in eine neue Trägergeneration, die letztendlich eine Neuordnung der europäischen Trägerindustrie zur Folge und damit – positive wie negative- Folgen für Augsburg haben könnte. Im Dezember dieses Jahres sollen auf der nächsten ESA Ministerkonferenz die Weichen gestellt werden.

Frau Zypries wird dabei die Bundesregierung vertreten.

Bei der Verabschiedung stellte die Staatssekretärin dazu fest: „Die Entscheidungen im Dezember sind derzeit noch nicht absehbar. Wir verhandeln bereits intensiv mit einzelnen Staaten, insbesondere Frankreich. Alle Länder sehen sich notwendigen Haushaltskonsolidierung gegenüber –das wird sicher noch eine Rolle spielen. Ich sehe auch eine Vielzahl offener Fragen mit Blick auf die Entwicklung des internationalen Trägermarktes und in den technischen Konzepten. In einem bin ich mir aber nach den heutigen Eindrücken sicher: Deutschland muss seine Rolle in der europäischen Trägerindustrie behalten und Augsburg ist ein wesentlicher Teil davon.“

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