MT Aerospace liefert ersten Tank für Ariane 6 an ArianeGroup in Bremen

Augsburg/Bremen, 4. April 2018. MT Aerospace hat heute mit dem Wasserstofftank die erste Komponente der Oberstufe der zukünftigen europäischen Trägerrakete Ariane 6 an das neue Produktionszentrum der ArianeGroup in Bremen ausgeliefert. Die in Augsburg auf hochmodernen Anlagen und mit optimierten Verfahren gefertigten Tankböden und Zylinderpanele wurden in Bremen von MT Aerospace zu einem Treibstofftank zusammengefügt.

„Wir sind aufgrund des strengen Zeitplans sehr stolz, die erste Komponente für den neuen europäischen Träger Ariane 6 jetzt planmäßig ausliefern zu können“, sagt Hans J. Steininger, CEO der MT Aerospace AG, die für dieses Programm einiges in die Qualifizierung der Mitarbeiter, die Infrastruktur, Gebäude und Maschinen investiert hat. „Für die Entwicklung der Komponenten der neuen Ariane 6 hat MT Aerospace Eigeninvestitionen in Höhe von 35 Mio. EUR als Risk-Sharing- Partner geleistet“, so Steininger weiter.

Anlässlich der Anlieferung des Tanks äußerte sich ArianeGroup Standortleiter Dr. Jens Laßmann sehr erfreut und sagte, „Wir sind mit Ariane 6 auch hier in Bremen auf einem sehr guten Weg. Die Anlieferung des ersten Tanks ist ein wichtiger Meilenstein. Wir werden ihn jetzt in unserem neuen Ariane-Zentrum weiter bearbeiten und fertig ausrüsten, um den Tank dann hier in Bremen in die Oberstufe der neuen Ariane 6 einzubauen.“

MT Aerospace hat für die Fertigung der Ariane 6-Komponenten auf Industrie 4.0-Anwendungen umgestellt. Dazu wurde in Augsburg eine neue Halle gebaut und eine bestehende umgerüstet. Hochmoderne Schweißanlagen, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation („Internet der Dinge“) sowie Bohr- und Nietroboter sorgen für effizientere und damit günstigere Produktionsabläufe.

Als ein Kernstück dieses Produktivitätsfortschritts und technologischer Quantensprung gilt die große FSW-Anlage. FSW steht für Friction Stir Welding, auf Deutsch Rührreibschweißen. Die Anlage wurde Anfang 2018 installiert und ist weltweit einzigartig. „Bislang dauerte der Schweißvorgang rund zehn Minuten, aber die Vorbereitung dafür mehr als drei Stunden. Mit der neuen Maschine wird die Vorbereitungszeit erheblich verkürzt. Dazu kommt, dass die Maschine sowohl die Prozesse dokumentiert als auch die Bauteile per Ultraschall überprüft. Wenn die Komponenten die FSW-Anlage verlassen, sind sie fertig bearbeitet und geprüft. „Es ist tatsächlich ein Technologiesprung in der Größenordnung von 20 Jahren und mehr. Heute bauen wir circa 30 Tankdome pro Jahr für die Ariane 5, künftig werden es circa 90 sein: Wir verdreifachen durch den Sprung in das Industrie 4.0-Zeitalter unsere Produktivität“, so der CEO.

An der Entwicklung und Industrialisierung des Ariane 6-Trägersystems ist MT Aerospace maßgeblich beteiligt. Mit einem Industrieanteil von gut 10 Prozent treibt MT Aerospace als „Risk-Sharing-Partner“ und „Cluster Prime“ für Metall-Strukturen technische Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit für diese zukünftige Trägerrakete voran.

Der erste Wasserstofftank für die Ariane 6-Oberstufe wurde von MT Aerospace an die ArianeGroup ausgeliefert. © MT Aerospace AG
Der erste Wasserstofftank für die Ariane 6-Oberstufe wurde von MT Aerospace an die ArianeGroup ausgeliefert. © MT Aerospace AG

Über ArianeGroup
Die ArianeGroup ist Konstruktionsverantwortlicher und industrieller Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Nutzung der Trägerrakete Ariane 6 im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Das Unternehmen steht an der Spitze eines Industrienetzwerks, das mehr als 600 Unternehmen (darunter 350 kleine und mittelständische Unternehmen) in 13 europäischen Ländern umfasst. http://www.ariane.group/de/

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